Aussen I

Ligurien gleicht einem Regenbogen. Der Arcobaleno spannt sich von Ventimiglia, der westlichen Grenze zur französischen Riviera, bis nach La Spezia und der toskanischen Küste. Dazwischen thront im Norden die im Mittelalter führende Handels- und Hafenstadt Genua. La Superba, die Stolze, bestimmt bis heute den Kompass. Das Land gen Osten, die Cinque Terre mit ihren vielen Steilküsten, heißt Levante. Hier geht die Sonne auf. Gen Westen spricht man von der Ponente, an der sich die Sonne schlafen legt und der Apennin in die Meeresalpen übergeht. Auch dort ist der dicht besiedelte Küstenstreifen nur wenige Kilometer breit; dann beginnt das ursprüngliche Hinterland mit Kastanien- und Eichenwäldern, in dem seit der großen Landflucht am Anfang des letzten Jahrhunderts nur sehr wenige Menschen leben. Casa d'Alba befindet sich im Westen, der Ponente, genau auf dieser Linie zwischen Zivilisation und Wildnis. Aus dem Flugzeug, beim Anflug auf Nizza, kann man sie bei klarem Himmel von oben gut erkennen. Im Süden liegt das Meer, davor erstreckt sich die uralte Kulturlandschaft mit zahllosen Oliventerrassen. Im Norden trennt das dünnbesiedelte Bergland die ligurische Riviera von der Poebene und schirmt sie von der größten Winterkälte ab.