Aussen II

Wie in vielen anderen historischen Dörfern rund um das Mittelmeer hat die Armut eine ganz verwandte Ästhetik hinterlassen. Steinhäuser, die in der Natur nicht stören, sondern archaisch einfach mit ihr harmonieren. Was könnte aus heutiger Sicht besser in einen Olivenhain passen als ein Haus ganz aus Bruchsteinen; den gleichen, aus denen vor vielen Generationen in mühsamer Arbeit die vielen Trockenmauern errichtet wurden, mit denen man die steilen Hänge urbar machte? Als das verlassene Haus restauriert wurde, blieb der Genius Loci erhalten: die alte architektonische Grammatik aus mächtigen Steinmauern, deren Stärke im untersten der drei Geschosse einen Meter ausmacht und sich nach oben etwas verjüngt. Typisch für die Bauernarchitektur waren auch die kleinen Fenster – die zum Teil etwas vergrößerst wurden, um mehr Licht hereinzulassen. Aber auch für Innen galt: einfache Mittel, nur weißer Putz und Böden aus Terracottafliesen, dazu Atelierfenster aus schlichtem Eisen und eine neue Großzügigkeit bei den Räumen. Die ursprüngliche Gestalt der Mauern blieb erhalten, sie folgen keinem rechten Winkel. Interpretation seiner Geschichte. Moderne Ansprüche und historische Substanz , gemeinsam entwickeln sie ihren eigenen Charme. Die ligurische Bauernkultur ist ihr Ausgangspunkt.